März 7, 2024
Spendenaktion – WaggaWagga für Schule auf Hawaii
Als wir von den verheerenden Bränden in Lahaina auf Hawaii im August 2023 erfuhren, waren wir tief betrübt. Aufgrund unserer…
20. Oktober 2020
Nygårdsparken – so heißt der größte öffentliche Park in Bergen, Norwegen. Der Park liegt im Zentrum der Stadt zwischen den Bezirken Nygård und Møhlenpris und wurde ursprünglich 1881 im Stil eines Englischen Gartens angelegt. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs war der Park in Privatbesitz und konnte gegen Eintritt besichtigt werden. Als der 18 Hektar große Park anschließend kostenlos für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, wurde dieser Bereich immer häufiger von Vandalismus, Drogen und Ordnungswidrigkeiten heimgesucht, was die Stadt zwang, den Park 2014 vollständig zu schließen. Das Ziel war nun jedoch, den Ruf des Gebiets durch verschiedene Sanierungsmaßnahmen zu verändern. Während des gesamten Erneuerungsprozesses war es für die Stadt entscheidend, Aktivitäten für Kinder und sichere Räume zu schaffen, in denen junge Teenager aktiv sein konnten. Dieser Gedanke ist nun eindrucksvoll verwirklicht worden.
Insgesamt 13 verschiedene Klettertürme sind über Netztunnel miteinander verbunden und bilden eine zusammenhängende Kletterlandschaft, die sich über 60 Meter den baumbestandenen Hang hinaufwindet. Die Einstiegstürme befinden sich am unteren und oberen Ende sowie auf halber Höhe des Bauwerks und sind über Kletterseile, Leitern und Netzplatten erreichbar. Um eine größere Herausforderung zu bieten, sind einige der Netztunnel im Inneren mit verschiedenen Hindernissen ausgestattet. Die verschiedenen Durchgänge aus Netzen und HDPE-Platten verengen den Durchmesser des Tunnels oder der Weg wird mit Kletterseilen durchquert.
Zusätzlich zu diesem sehr abwechslungsreichen Angebot, das im unteren Teil der Kletterlandschaft durch Anbauelemente wie Gummimembranen in verschiedenen Höhen, verschiedene horizontale Netze, eine Nestschaukel und eine Schaukelbrücke verfeinert wird, bietet sich den Nutzern des Spielplatzes ein spektakulärer Blick über die Dächer von Bergen, wenn sie durch die Netztunnel insgesamt 12 Meter hoch klettern.
Durch die natürliche Farbgebung der rotbraunen Pfosten und Schellen, der olivfarbenen Rohre sowie der beigefarbenen Seile fügt sich das System wunderbar in das Ökosystem des Parks ein. Auch die mit Bambus verkleideten Paneele unterstützen diesen Stil. „Genau das war das Ziel des Entwurfs“, sagt Torstein Hagen von Uniqa, einem Exklusivpartner der Berliner in Norwegen und mitverantwortlich für die Planung und Umsetzung der Kletterwelt. „Der Nygårdsparken ist ein „geschützter Park“, was bedeutet, dass keine größeren Veränderungen an den Bäumen oder am Erscheinungsbild der Landschaft vorgenommen werden dürfen. Deshalb haben wir das Design und die Farbwahl in enger Zusammenarbeit mit den zuständigen Behörden abgestimmt Nicht nur das Gefälle stellte bei der Installation dieses Spielplatzes eine Herausforderung dar, sondern auch die ungewöhnliche Untergrundsituation.
„Da der Hügel im oberen Bereich aus massivem Fels besteht, konnten keine Gruben gegraben werden und die Fundamente für die einzelnen Pfosten mussten oberirdisch gelegt werden“, erinnert sich Marius Kotte, Leiter Bau und Entwicklung der Berliner Seilfabrik.
„Die Lösung war die Verwendung von Stahlarmierungsstäben, die in den Fels gebohrt wurden. Anschließend konnten die Fundamente um die Verbinder gegossen werden und erhielten so die nötige Stabilität
Für den Bauherrn war es wichtig, dass der neue Kletterweg zu einer Attraktion für Kinder unterschiedlichen Alters wird. „Deshalb liegt der obere Teil des Tunnels etwas tiefer über dem Gelände. Dort können sich die etwas kleineren Kinder frei bewegen. Der Weg wird steiler, je weiter man nach unten geht“, sagte Linn Riise Handal gegenüber der Kommune Bergen. Sie ist eine Landschaftsarchitektin von TAG Architekter und war auch für die Planung des Spielplatzes verantwortlich.
Sowohl die Vergabebehörden als auch die Endnutzer sind mit dem Ergebnis zufrieden. „Es ist sehr gut geworden“, sagte Signe Wie, Projektleiterin für die Agentur für städtische Umwelt, gegenüber Reportern der Kommune Bergen. „Es war eine Herausforderung, weil das Gelände so steil ist, aber ich bin sehr zufrieden mit der Installation und dem Endergebnis. Nichts ist so gut wie Kinderspiel und Lachen“
Die beiden Jungs Tobias (7) und Levi (8) sehen das nicht anders. „Das ist der beste Spielplatz“, schreien sie, als sie sich während der Eröffnungsfeierlichkeiten durch einen Klettertunnel durchschlagen – und lachen dabei!
Fotos: © UNIQA AS